Warum die Schulung digitaler Kompetenzen zur Healthcare Education dazugehört

Stärkung digitaler Kompetenzen in der Healthcare Education für eine zukunftsfähige Medizin.

Warum die Schulung digitaler Kompetenzen zur Healthcare Education dazugehört

Die Digitalisierung und neue technische Möglichkeiten haben das Gesundheitswesen neu definiert. Und sie tun es stetig weiter. Dennoch werden digitale und technische Kompetenzen in der Healthcare Education nur selten adressiert oder gar in den Fokus gerückt. Dabei werden sie zunehmend zu einer Grundvoraussetzung für das medizinische Fachpersonal. Um mit den technologischen Fortschritten Schritt zu halten, sowieso. Aber auch, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen und so die Versorgung der Patient:innen maßgeblich zu verbessern.

Wer medizinische Fortbildungen für Ärzt:innen und andere Gesundheitsberufe anbietet, kann durch die Schulung digitaler Kompetenzen einen wesentlichen Beitrag zur Fachkompetenz und zur Zukunftsfähigkeit medizinischer Berufe leisten. Mit diesem Blog-Artikel möchten wir die Bedeutung digitaler Kompetenzen im Gesundheitswesen beleuchten. Und wie Healthcare Education das medizinische Fachpersonal optimal auf die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation vorbereiten kann.

Wie digitale Technologien die Medizin und die Healthcare Education transformieren

Neue technische Möglichkeiten verändern nicht nur die Arbeits- und Organisationsprozesse in Praxen und Kliniken oder wie medizinische Informationen verwaltet werden. Sie haben auch Einfluss darauf, wie Patientenversorgung geleistet wird: Auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzt:innen unterschiedlicher Fachrichtungen sowie mit weiteren Gesundheitsfachberufen. Elektronische Patientenakten (EPA), telemedizinische Dienste, digitale Gesundheitsanwendungen und digitale Diagnosetools sind nur einige Beispiele für Technologien, die in modernen Gesundheitseinrichtungen zunehmend zum Einsatz kommen. Diese digitalen Tools ermöglichen eine schnellere, genauere und effizientere Patientenversorgung, fördern die (interprofessionelle) Zusammenarbeit und ermöglichen eine fachärztliche Betreuung selbst über große Distanzen. Neue technische Möglichkeiten stellen aber auch neue Anforderungen an das medizinische Personal, die über Healthcare Education geschult werden sollte. Denn die Fähigkeit, digitale Ressourcen effektiv zu nutzen, ist entscheidend für die Qualität der Patientenbetreuung, die nahtlose Zusammenarbeit unterschiedlicher HCPs sowie die Sicherheit von Patientendaten.

Die Schulung digitaler Kompetenzen wird zunehmend zum Auftrag der Healthcare Education

Die Erfahrung zeigt, dass nicht alle Fachkräfte im Gesundheitswesen über die notwendigen digitalen Kompetenzen verfügen, um technische Möglichkeiten optimal nutzen zu können. Das Medizinstudium wird nur langsam um entsprechende Kurse und Seminare erweitert. Doch bei der rasanten technologischen Entwicklung kann und darf mit dem Ende der Studienzeit nicht das Ende der Lernmöglichkeiten erreicht sein. Der Bedarf muss im Rahmen einer lebenslangen Healthcare Education mit gezielten Fortbildungsprogrammen abgedeckt werden. Er erstreckt sich von der Vermittlung technischer Neuerungen bis hin zu rechtsrelevanten und ethischen Aspekten der Datensicherheit. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass laut Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) aus dem Jahr 2022 über 30 Prozent der Ärzt:innen über 60 Jahre alt sind. Bei den Hausärzt:innen ist der Anteil sogar noch höher. Wie alle anderen Menschen, die nicht zu den Digital Natives gehören, gibt es auch Mediziner:innen, die sich selbst mit vermeintlich alltäglichen Tools schwertun. Daher geht es bei der Schulung digitaler Kompetenzen in der Healthcare Education immer auch darum, generelle Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien zu fördern. Nur so können sie als wichtiges Hilfsmittel in den Alltag medizinischer Fachberufe integriert werden. Und wie gesagt: Selbst, wenn die Implementierung von digitalen Kompetenzen in das Curriculum der Humanmedizin vollumfänglich abgeschlossen ist, werden auch die dann abgehenden Mediziner:innen im Lauf ihres Berufslebens mit etlichen Neuerungen konfrontiert werden.

Beispiele für medizinisch relevante digitale Tools

Um die Bedeutung digitaler Kompetenzen als Bestandteil der Healthcare Education zu verstehen, ist es hilfreich, einige der Schlüsseltechnologien und deren Anwendungsbereiche zu betrachten:

  • Elektronische Patientenakten (EPA): EPAs sind das Rückgrat der digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Sie ermöglichen den schnellen Zugriff auf Patientendaten, verbessern die Kommunikation zwischen den medizinischen Fachkräften und unterstützen eine evidenzbasierte Versorgung der Patient:innen. Schulungen in der Verwaltung und Nutzung von EPAs sind daher essenziell. Manche Hausärzt:innen scheitern bereits am Einscannen eines QR-Codes, sodass sie z. B. klinische Befunde weiterhin per Fax anfordern. Das verlangsamt nicht nur den Prozess, sondern schluckt noch dazu wertvolle Zeit.
  • Telemedizin: Telemedizinische Tools erlauben es Ärzt:innen, ihre Patient:innen und Kolleg:innen aus der Ferne zu beraten. In einigen Bereichen sind sogar Diagnose sowie die Überwachung des Verlaufs aus der Distanz möglich. Diese Technologie ist besonders in ländlichen oder unterversorgten Gebieten von großer Bedeutung. Fortbildungen zur Telemedizin in der Healthcare Education bereiten medizinisches Personal auf die Nutzung dieser Tools vor und lehren auch den sicheren Umgang mit Patientendaten.
  • Digitale Diagnosetools und KI-Anwendungen: Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen revolutionieren die Diagnose und personalisierte Behandlung von Krankheiten. Schulungen, die und den Umgang mit diesen Technologien und auch das Verständnis für sie fördern, sind entscheidend, um deren Potenzial voll ausschöpfen zu können und Hemmnisse abzubauen. Aber auch ihre Limitationen und Grenzen müssen unbedingt geschult werden.
  • Digitale Tools in der Logistik: Viele Patient:innen haben sich daran gewöhnt, zum Beispiel Termine online buchen zu können. Auch hier kann Healthcare Education dazu beitragen, Hürden zu überwinden und vor allem in alteingesessenen Praxen die Digitalisierung einen Schritt nach vorne zu bringen.

Was sollte bei der Schulung digitaler Kompetenzen berücksichtigt werden?

Wer parallel zu seinen eigentlichen „Kern-Lernzielen“ auch Healthcare-Education-Angebote zur Schulung digitaler Kompetenzen anbieten möchte, sollte einige Dinge berücksichtigen. Zum einen wäre natürlich ideal, die eigenen Kernthemen sinnvoll, um digitale Randthemen zu erweitern. Um eine nachhaltige Bindung zur Zielgruppe zu erzielen, kann sich jedoch auch die Entwicklung separater Schulungen lohnen. Mithilfe von Sponsoring-Konzepten können größere Zielgruppen bei vergleichsweise geringem Aufwand erreicht werden.

In jedem Fall lohnt es sich, Bedarfe zu analysieren. Hierfür kann zum Beispiel der Außendienst mit ins Boot geholt werden: In welchen Praxen sehen sie welche Wissenslücken?

Ein weiterer wichtiger Faktor sind Vorbehalte: Je weniger Erfahrung mit Technik und digitalen Tools das medizinische Personal hat, desto geringer ist auch die Bereitschaft, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen, oder sie gar zu nutzen. Für Healthcare-Education-Anbieter sind daher Feingefühl und Verständnis wichtige Eigenschaften, um ihre Zielgruppe tatsächlich zu erreichen.

Fazit

Digitale Kompetenzen sind in der heutigen medizinischen Landschaft unverzichtbar. Die Healthcare Education muss sich zunehmend darauf einstellen und entsprechende Angebote liefern. Für Anbieter von Fortbildungen für Ärzt:innen bietet sich die einzigartige Möglichkeit, durch die Bereitstellung zielgerichteter Schulungsprogramme auch eine Rolle in der digitalen Transformation des Gesundheitswesens zu spielen. Und ihre Zielgruppe effizient zu unterstützen. Durch die Kombination von bedarfsorientierter Kursgestaltung, praxisnahen Lernmethoden, flexiblen Lernformaten und der Förderung einer Kultur des lebenslangen Lernens können sie wesentlich zur Steigerung der digitalen Fachkompetenz beitragen. So unterstützen sie nicht nur die Weiterentwicklung der medizinischen Praxis, sondern leisten auch einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Patientenversorgung in einer zunehmend digitalisierten Welt.

Haben Sie Interesse, sich auch diesem Thema zu widmen? Dann sprechen Sie uns gerne an! Auch im Hinblick auf Sponsoring-Konzepte ist die SDMED ein kompetenter Partner für Ihr Vorhaben!

(Foto: Adobe Stock/Von vegefox.com)





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